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„Ihre Expertise wird mehr denn je gebraucht“

Bundesministerin Karliczek besuchte Freisprechungsfeier

Billerbeck – Zum wiederholten Mal war die tolle Freilichtbühne in Billerbeck der Veranstaltungsort der alljährlichen Freisprechungsfeier der Schornsteinfeger-Innung Münster.

Welche festliche Plattform im Münsterland den neuen Gesellinnen und Gesellen geboten wird, ist mittlerweile Land auf und Land ab bekannt. Die Lossprechung ist somit auch eines der Highlights im Veranstaltungskalender der schwarzen Zunft in Nordrhein-Westfalen.

Und auch in diesem Jahr konnte sich der Besucher der Festveranstaltung auf hochkarätige Redner freuen, zu der am Samstagvormittag, den 21.08.2021 geladen wurde.

Allen voran freute man sich auf die Festrednerin, die Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek (CDU), die bereits am Vortag die Schornsteinfegerakademie in Dülmen besuchte.
In ihrer Rede ging Karliczek auf die Vielseitigkeit des Handwerks und seiner Bedeutung in Deutschland ein. „Das Handwerk bildet das Kernstück der deutschen Wirtschaft“, so die Ministerin. In rund 1 Millionen Betrieben arbeiten 5,62 Millionen Menschen, wovon ca. 363.000 Lehrlinge dort eine qualifizierte Ausbildung erhalten.
„Aus den 130 Ausbildungsberufen haben Sie sich einen der schönsten Handwerksberufe ausgesucht“, rief die Bundesministerin den neuen Gesellinnen und Gesellen zu.
Elf frisch ausgelernte Schornsteinfeger und eine Schornsteinfegerin waren es in diesem Jahr im Innungsbereich Münster. Sie erhielten ihren ersehnten Gesellenbrief aus den Händen des Obermeisters Karl-Heinz van Wesel.

Doch zuvor ging die Bundesministerin noch in ihrer Rede auf den Wandel des traditionellen Schornsteinfeger-Handwerks ein und lobte das gewandelte Berufsbild, welches Tradition und Moderne verbindet. „Ihre Expertise wird mehr denn je gebraucht“, so Karliczek. Auf dem Weg zum ersten klimaneutralen Industrieland der Welt, möchte man bis zum Jahr 2045 dieses Ziel erreicht haben. Kein langer Zeitraum, in dem sich auch unser Schornsteinfeger-Handwerk weiter auf den Weg machen muss. Karliczek sieht hierbei aber insbesondere den Schornsteinfeger als Schlüsselfigur. Denn der Schornsteinfeger ist die Fachkraft, die den Menschen vor Ort sagen kann, was sie tun können und welche Möglichkeiten sie haben. Ganz konkret in und an ihrem Haus. Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.
Und für diese großen Aufgaben brauchen wir weiter Fachkräfte, nach denen der Markt seit Jahren hungrig ist.

Gut fand die Ministerin, dass hier die Schornsteinfeger-Innung Münster mit dem „Azubi-Flizzer“ (wir berichteten) zusätzliche Anreize schafft, eine Ausbildung im Schornsteinfeger-Handwerk zu beginnen. „Aber wir müssen auch zeigen, wie gut der Arbeitsmarkt im Handwerk aussieht und auch wie lukrativ er ist. Die Zeiten, dass Berufsanfänger nach einem Studium mehr Geld verdienen und bessere Karriereaussichten hatten, als die, die mit einer handwerklichen Ausbildung ins Berufsleben starten, sind lange vorbei.“

Neben der Festrednerin sprachen vorab die Bürgermeisterin der Stadt Billerbeck, Marion Dirks und der Präsident der Handwerkskammer Münster, Hans Hund, Grußworte an die Teilnehmer der festlichen Veranstaltung.
Der Kreishandwerksmeister Ferdinand Limberg sowie unser Landesinnungsmeister Andreas Peeters rundeten die Schar der Grußwortredner ab.

Bei der Verleihung der Gesellenbriefe stachen drei junge Schornsteinfeger besonders hervor: Kevin Püttmann, Maximilian Lembeck und Dennis Mokstadt erhielten als Jahrgangsbeste jeweils den Bosch Förderpreis.

Ein schöner Abschluss war zum Ende der Veranstaltung, die Aufnahme von neunzehn neuen Lehrlingen, die der Obermeister herzlichst in der Schornsteinfeger-Familie begrüßte.


Andreas Kramer
Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit
Landesfachverband Nordrhein-Westfalen